2021 Bericht mit weltweiten Statistiken
In der Gamingbranche kommt es auf Innovationen an. Dafür muss man immer ein Gespür für die aktuellen Vorlieben und Trends haben. Bei Google sind wir davon überzeugt, dass Top-Spiele auf erstklassigen Einblicken basieren.
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Suchtrends
Eine klassische Frage für Google: Wonach suchen Gamer weltweit? Gaming-Keywords und gamingbezogene Suchanfragen in der Google Suche haben 2020 enorm zugenommen: Hier einige wichtige Informationen zur Zielgruppe:1, 2
- Haben nach Hardware und Zubehör gesucht
- Haben nach Wettbewerb in anderen Communities gesucht
- Haben Zuflucht in immersiven Genres gesucht
- Haben durch Gaming neue Dinge gelernt
Neue Spiele
Als Anfang des Jahres immer mehr Leute wegen Corona zu Hause blieben, wurden Videospiele verstärkt als Möglichkeit für die soziale Interaktion genutzt, auch von neuen Gamern. Das machte sich in einem Anstieg der Downloads von Januar bis Juni bemerkbar.3
Op-Ed
In der Gamingbranche wird der Erfolg oft in Milliardenumsätzen oder Millionen Downloads gemessen. Die meisten Spiele auf dem Markt erzielen jedoch nicht annähernd diese Werte. Nicht jedes Spiel ist so populär wie Call of Duty oder Candy Crush. Aber selbst die kleinsten Spieleschmieden können langfristig erfolgreich sein. Wichtig ist die richtige Skalierung des Geschäfts...
Op-Ed
In der Gamingbranche wird der Erfolg oft in Milliardenumsätzen oder Millionen Downloads gemessen. Die meisten Spiele auf dem Markt erzielen jedoch nicht annähernd diese Werte. Nicht jedes Spiel ist so populär wie Call of Duty oder Candy Crush. Aber selbst die kleinsten Spieleschmieden können langfristig erfolgreich sein. Wichtig ist die richtige Skalierung des Geschäfts. Gamingstudios sind ohne Frage eine der am schnellsten wachsenden Branchen. Insgesamt sind Spieleentwickler echte Pioniere auf ihrem Gebiet und haben in letzten Jahren einige der innovativsten Strategien und Technologien hervorgebracht. Aber wenn Sie Erfolg nur daran messen, dass Ihr Spiel auf einem großen Gamingmarkt beliebt ist, ist das zu kurz gedacht.
Mein Team und ich haben sehr viel darüber nachgedacht, wie Spieleentwickler jeder Größe — ob mit 50.000 oder 50.000.000 Downloads — sich auf diesem hart umkämpften Markt behaupten können. Im Gespräch mit verschiedenen Unternehmen wird mir am häufigsten diese Frage gestellt: „Wie gut schneiden wir im Vergleich zu anderen Spieleentwicklern ab?“
Eines ist sicher: Langfristiger Erfolg stellt sich ein, wenn Sie Ihre aktuelle Situation genau analysieren und die entsprechenden Maßnahmen ergreifen. Natürlich ist es wichtig, die Mitbewerber im Blick zu haben. Aber manchmal vernachlässigt man durch diese Rivalität wichtige Schritte zum Aufbau eines nachhaltigen Geschäftsmodells. Der Konkurrenzkampf sollte nicht den eigenen Interessen im Weg stehen. Ich verstehe natürlich den Wunsch, nach den Sternen zu greifen und einen AAA-Titel zu veröffentlichen, der zu den erfolgreichsten Apps im Google Play Store gehört. Aber das wäre zu einfach gedacht. Wie erfolgreich Sie in Ihrem Genre sind, hängt davon ab, wie sehr Ihre Spiele der Nachfrage auf dem Markt entsprechen und wie Sie Ihr Unternehmen organisieren und betreiben.
Damit sich ein spürbares Wachstum einstellt, müssen zuerst die richtigen Fragen gestellt werden, auch wenn sie mitunter schwer zu beantworten sind. Hier einige Beispiele:
„Wie gut kommen Ihre Spiele bei Ihrer Zielgruppe an?“
Ist die Interaktion in den ersten Minuten des Gameplays hoch? Ist die Spielerbindung hoch? Diese Signale weisen darauf hin, dass Sie auf dem Markt Fuß fassen. Wenn die Nutzer hingegen schnell das Interesse am Spiel verlieren, wird dadurch auch alles andere schwieriger. Die Basis muss stimmen. Ohne einen soliden Stamm von Spielern, die Werte generieren (etwa die gewünschte Anzahl von In-App-Käufen), und ohne eine optimale Spielhäufigkeit lohnt sich eine Wachstumsstrategie kaum. Daher ist es völlig kontraproduktiv, zu glauben, dass eine brillante Idee und eine erstklassige Bindung als Erfolgsgaranten ausreichen. Am Anfang ist eine herausragende Spielidee gar nicht so wichtig. Es kommt darauf vor allem darauf an, dass Ihr Spiel inmitten des technologischen Wandels bestehen und wachsen kann.
„Wie viel kostet die Werbung für das Spiel?“
Rechtfertigen die Conversion-Raten die Marketingausgaben? Werden Nutzer auf neue, überraschende Weise auf Ihr Spiel aufmerksam? Sie sollten klar und zuverlässig die Bereiche benennen können, in denen Sie mehr Ressourcen investieren möchten, und auch begründen können, warum dadurch das Wachstum gefördert wird. Stellen Sie eine „Investitionsthese“ auf, an die Sie sich halten. Nach konventioneller Ansicht sind Produkt und Marketing zwei verschiedene Bereiche. Die erfolgreichsten Spieleschmieden arbeiten kontinuierlich daran, die Grenzen zwischen beiden fließend zu machen.
„Ist Ihr Geschäftsmodell realistisch?“
Haben Sie genügend Personal für eine Expansion? Ein Gamingstudio mit 5 Mitarbeitern, das alle 2 Jahre ein neues Spiel veröffentlicht, lernt vielleicht nicht schnell genug, um den Geschäftserfolg nachhaltig zu sichern.
„Ist Ihr Zielmarkt zu klein?“
Viele Entwickler halten eine internationale Expansion für zu kostspielig. Oder sie denken bei einem großen Erfolg nur an die USA oder China, obwohl sich auch durch Erobern vieler kleinerer Märkte ein beträchtlicher Umsatz erzielen lässt.
Entwickler, die gerade durchstarten und sich nicht näher mit diesen Fragen beschäftigen, riskieren, den nachhaltigen Ausbau ihres Geschäfts zu verpassen. Je mehr Sie als Chef einer Spieleschmiede Ihr Unternehmen als kontinuierlich weiterentwickelnden Organismus begreifen, desto intensiver werden Sie Ihre Produkte, die Effektivität Ihres Marketings und das Game-Design testen – und aus Erfolgen und Misserfolgen kann man eine Menge lernen. Zur Erinnerung: Wenn Sie Ihr Unternehmen in einer Wachstumsphase skalieren und die nächste ansteht, ist die beste Einstellung: „Was Sie hierher gebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen.“
Denn irgendwann erreicht jedes Spiel die Grenzen des Markts und des Spielersegments, für die es konzipiert wurde. Gamingstudios müssen sich dann entscheiden, ob sie durch Herausbringen neuer Spiele wachsen möchten. Erfolgreiche Spieleschmieden setzen auf einen dynamischer Übergang zwischen Spielen: Sie bringen ein neues Spiel auf den Markt, dessen Wachstumskurve in dem Maße zunimmt, wie die seines Vorgängers abnimmt. Allerdings gibt es auch Gamingstudios, die diese Strategie nicht anwenden und trotzdem Erfolg haben. Wie Sie am besten vorgehen hängt davon ab, was für Spiele Sie anbieten. Es kommt auf die richtige Balance an: Wie viele Wachstumskurven können Sie gleichzeitig meistern, ohne zu viele Abstriche machen zu müssen?
Zu den größten Vorzügen der Spielebranche gehören die relativ niedrigen Einstiegsbarrieren, insbesondere bei Spielen für Mobilgeräte, und die aussichtsreichen Chancen in allen Arten von Märkten und Genres. Mit der richtigen Kombination von Markt und Genre können Sie von null auf hundert durchstarten. Und die Branche wächst kontinuierlich. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Gamer gestiegen und der Umsatz nimmt jährlich um fast 10 % zu.1 Dieser Trend ist ungebrochen. Auch kleinen Entwicklern bieten sich große Chancen. Der Markt hat genügend Raum, damit viele von ihnen es mit Talent und Ausdauer schaffen können. Zunächst sollten Sie jedoch klären, was Sie – und nicht der Markt als Ganzes — unter Erfolg verstehen und wie Ihr Team, Ihr Produkt und Ihre Kultur dazu beitragen können.
Weibliche Gamerinnen
In China wächst beispielsweise der Gamingmarkt kontinuierlich und fast jeder zweite Gamer ist weiblich. Dort ist der Anteil der Spielerinnen mit 45 % weltweit am höchsten (Stand 2019).4
Op-Ed
China spielt seit Langem eine wichtige Rolle in der Welt des Gamings. Die chinesischen Verbraucher sind traditionell aufgeschlossen gegenüber Spielen aus den USA, Südkorea und anderen Ländern. In den letzten Jahren haben die Publisher in China die internationale Konkurrenz jedoch ein Stück weit hinter sich gelassen, und das gleich in mehreren Genres...
Op-Ed
China spielt seit Langem eine wichtige Rolle in der Welt des Gamings. Heute zählt das Land weltweit zu den Top 3 in Bezug auf den Gaming-Umsatz. 1 Die chinesischen Verbraucher sind traditionell aufgeschlossen gegenüber Spielen aus den USA, Südkorea und anderen Ländern. In den letzten Jahren haben die Publisher in China die internationale Konkurrenz jedoch ein Stück weit hinter sich gelassen, und das gleich in mehreren Genres.
Tatsache ist, dass einige der innovativsten Spiele der Welt inzwischen aus China kommen. Titel wie PUBG Mobile von Tencent und Knives Out von NetEase haben eine Vorreiterrolle in der Battle Royale-Kategorie. Genshin Impact von miHoYo wurde für den revolutionären Ansatz bei der Entwicklung von Triple-A-Spielen hoch gelobt. Wenn man als Publisher auf dem chinesischen Markt Fuß fassen möchte, muss man wissen, wie man dort erfolgreich sein kann. Hier sind 5 Strategien für einen erfolgreichen Einstieg am chinesischen Markt:
Innovation und Optimierung beständig vorantreiben
Chinesische Entwickler haben in den letzten Jahren hervorragende, qualitativ hochwertige Spiele für Mobilgeräte herausgebracht, zum Beispiel Honor of Kings. Dabei haben sie sich nie auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Vielmehr haben sie in dieser Kategorie inzwischen eine Qualität erreicht, die sich nahezu mit den für PCs und Konsolen konzipierten Kreationen messen kann. Das bedeutet: Ein hochwertiges Spiel allein reicht nicht aus. Es braucht auch den Einsatz für weitere Verbesserungen und neue Inhalte. Dies ist beispielsweise durch die Priorisierung kontinuierlicher Iterationen zur Verbesserung der grundlegenden Spielfunktionen oder auch durch die Zusammenarbeit mit Rechteinhabern geistigen Eigentums möglich. So können ansprechende Inhalte sowie Echtzeit-Support für Ihre Titel bereitgestellt werden.
Trends und Vorlieben rasch zu Kapital machen
Chinesische Unternehmen reagieren schnell auf neue Entwicklungen in der Gaming-Community und setzen sie in ihren neuesten Titeln um. Über Jahre gab es Multiplayer Online Battle Arena (MOBA)-Spiele nicht für Mobilgeräte. Das lag zum größten Teil daran, dass eher konservative Entwickler der Ansicht waren, das Genre würde sich auf Smartphones nicht durchsetzen. Bei Tencent war man da anderer Meinung und trat mit Titeln wie „Honor of Kings“ den Gegenbeweis an – so wurde das unmöglich Geglaubte letztlich doch möglich. In der Gaming-Branche spielt die Produkteinführungszeit eine ganz entscheidende Rolle. Kommt es bei einem Projekt zu Verzögerungen von Monaten oder auch nur Wochen, kann die Konkurrenz vergleichbare Angebote in kürzerer Zeit auf den Markt werfen und sich so schnell eine Führungsposition sichern.
Publisher in China sind sich dieser Tatsache sehr bewusst. Deshalb sind bei den Top-Unternehmen Entwicklerteams rund um die Uhr im Einsatz – mit dem Ziel, die Titel so schnell wie möglich in den App-Shops zu präsentieren. Darüber hinaus gibt es bei vielen Herstellern sogar eine Art firmeninternen Wettbewerb, bei dem die schnellsten Teams mit den erfolgreichsten Titeln belohnt werden. Um mit China Schritt zu halten, müssen Publisher aus anderen Ländern schnell und flexibel agieren und in der Lage sein, aktuelle Trends und Vorlieben rasch zu Kapital zu machen.
Marketingbudget langfristig planen
Spiele-Publisher in den USA und in Japan investieren mehr in Design und Entwicklung, ihre Mitbewerber in China legen den Schwerpunkt eher auf Marketing und Nutzergewinnung. Hierbei setzen sie auf datengetriebene Geschäftsmodelle, mit denen sich berechnen lässt, ab wann sich eine Investition auszahlt. Anhand dieser Berechnungen werden dann die Marketingbudgets für künftige Veröffentlichungen festgelegt. Publisher aus anderen Ländern, die am chinesischen Markt Fuß fassen möchten, müssen ihrer Marketingbudgets langfristig planen, sich gezielt mit der ständigen Gewinnung von neuen Nutzern befassen und auf Mehrwert setzen.
Soziale Netzwerke und Influencer einbeziehen
Wenn Spiele auch Elemente aus sozialen Medien enthalten, zeigen die Spieler oft mehr Engagement und können langfristig gebunden werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein Spiel weiterhin spielen, ist höher, wenn Personen, die sie kennen, für dieses Spiel werben. Wenn Sie auf dem chinesischen Markt Fuß fassen möchten bewerben Sie Ihre Spiele am besten in Kurznachrichten-Apps und Livestreaming-Plattformen wie Douyin (der chinesischen Version von TikTok). Gewinnen Sie im Vorfeld der Markteinführung nach Möglichkeit einflussreiche Meinungsführer als Partner, um Interesse aufzubauen.
Partner vor Ort finden
Da es in China keinen Google Play Store gibt, müssen Entwickler direkt mit einer Reihe von OEMs zusammenarbeiten, von denen viele einen eigenen App-Shop haben. Wenn man sich als ausländisches Unternehmen in diesem Markt etablieren will, kann das ein Problem darstellen. Der schnellste Weg zum Erfolg führt über einen erfahrenen Partner, der Beziehungen mit den OEMs hat, mit denen Sie zusammenarbeiten möchten. Er kann dann die jeweiligen Verträge aushandeln. Ein weiteres Plus: Der richtige Partner kann Spielehersteller auch bei dem oft schwierigen Verfahren zum Erwerb der Lizenz unterstützen, die benötigt wird, um Spiele in China auf den Markt zu bringen.
Vor 10 Jahren hätte sich noch niemand vorstellen können, dass Spiele für Mobilgeräte einmal so beliebt und fesselnd sein würden. Mit Blick auf die Zukunft sage ich schon heute, dass es beim Cloud-Gaming in 10 Jahren genauso aussehen wird: Das Zeitalter des Spiele-Downloads geht dem Ende entgegen. Dann klicken die Nutzer einfach nur noch, um mit ihren Freunden zu spielen. Die Zugänglichkeit wird besser und die Spielfreude größer sein als je zuvor. Vor allem aber bin ich überzeugt, dass China dank der stetigen Fortentwicklung auf dem Gebiet der Technologie und der Unterhaltung auch weiterhin eine führende und aktive Rolle bei Gaming-Innovationen spielen wird. Damit tut sich für Entwickler und Spieler auf der ganzen Welt eine Fülle neuer Möglichkeiten auf.
1 https://newzoo.com/insights/rankings/top-10-countries-by-game-revenues/
Wiedergabezeit in Stunden weltweit von Gamingcontent im Jahr 2020
Zuschauer
Communities interagieren zunehmend auch außerhalb des Spiels miteinander. Sie erstellen und konsumieren zusammen spielbezogene Inhalte. Der Gamingcontent auf YouTube nimmt jährlich zu. Zwischen Oktober 2019 und September 2020 sahen sich Nutzer auf der ganzen Welt über 100 Milliarden Stunden lang Gamingcontent auf YouTube an und es gab mehr als 40 Millionen aktiv genutzte Gamingkanäle.5
YouTube war schon immer die Plattform für alle Arten von Videospielcontent: von digitalen Events, über Livestreams bis hin zur ständig wachsenden Mediathek von VOD-Content.6 Hier einige der weltweiten Top-Videos aus 2020:
Op-Ed
Als ich noch klein war, mochte ich es überhaupt nicht, anderen bei einem Spiel zuzusehen. Ich wollte mitmischen. Es kam mir merkwürdig vor, nur Zuschauer bei etwas zu sein, das ich auch selbst aktiv machen konnte. Als ich dann 2008 Moderator bei Major League Gaming wurde, machte es „Klick“: Mir wurde schnell klar, dass E-Sport und Livestreaming nicht nur immer mehr an Fahrt aufnahmen, sondern die Spieleindustrie im Sturm erobern würden...
Op-Ed
Als ich noch klein war, mochte ich es überhaupt nicht, anderen bei einem Spiel zuzusehen. Ich wollte mitmischen. Es kam mir merkwürdig vor, nur Zuschauer bei etwas zu sein, das ich auch selbst aktiv machen konnte. Als ich älter wurde, übertrug sich meine große Begeisterung für Sport und die Freude daran, sich mit anderen zu messen, auch auf andere Bereiche: Ich entdeckte die Welt der Videospiele für mich. Als ich 2002 in einer Mannschaft bei Turnieren Counter-Strike-Kämpfe austrug, war ich Feuer und Flamme für den E-Sport. Das führte dazu, dass ich anfing, selbst Inhalte zu kreieren. Ich streamte auf Justin.TV und postete meine Gaming-Videos auf YouTube. Schnell merkte ich, dass viele andere diese Leidenschaft teilten. Als ich dann 2008 E-Sport-Moderator bei Major League Gaming wurde, machte es endgültig „Klick“: Mir wurde klar, dass der Trend, anderen bei Videospielen zuzusehen, nicht nur immer mehr an Fahrt aufnahm, sondern die Spieleindustrie im Sturm erobern würde. Das war nur noch eine Frage der Zeit.
Als ich vor über 6 Jahren als Global Head of Gaming zu YouTube kam, steckten Gaming-Videos noch in den Kinderschuhen. Damals gab es auf der Startseite nicht einmal einen eigenen Bereich für Spiele – sie waren lediglich eine Unterkategorie von „Medien und Unterhaltung“. Heutzutage ist YouTube die beste Adresse, wenn man sich Gaming-Inhalte ansehen oder sie selbst erstellen möchte. Es gibt dort viele Seiten mit Informationen zu den beliebtesten Videospielen, vollgepackt mit Inhalten von unseren Gaming-Entwicklern. Dieser YouTube-Bereich zählt zu den absoluten Favoriten. Menschen aus der ganzen Welt nutzen YouTube, um sich intensiv mit Gaming-Entwicklern auszutauschen, bei Live-Videospielen dabei zu sein, sich Tipps und Tricks zu neuen Spielen zu holen oder einfach nur in ihren Lieblingsspielen noch besser zu werden. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass sich täglich über 200 Millionen Menschen auf YouTube mit dem Thema Videospiele beschäftigen. Damit zählt es zu den größten Gamingvideo-Plattformen weltweit.
„Der Trend, anderen bei Videospielen zuzusehen, nahm nicht nur immer mehr an Fahrt auf, sondern sollte die Spieleindustrie im Sturm erobern. Das war nur noch eine Frage der Zeit.“
Allein im Jahr 2020 sahen sich Nutzer auf der ganzen Welt über 100 Milliarden Stunden lang Gaming-Inhalte auf YouTube an und es gab mehr als 40 Millionen aktiv genutzte Gaming-Kanäle. Beim Livestreaming war es ein Rekordjahr für YouTube: Die Wiedergabezeit beim Livestream-Gaming stieg auf über 10 Milliarden Stunden an. Creator wie LazarBeam, Lyna, MortaL, CouRage, TheDonato, Felipe Neto und Typical Gamer stellen ihre Inhalte exklusiv bei YouTube bereit. Valkyrae hat sich zu einer der erfolgreichsten Livestreamerin aller Plattformen entwickelt, seit sie ausschließlich auf YouTube präsent ist.
Livestream-Inhalte werden wird immer eine große Rolle spielen, aber derzeit macht die Live-Wiedergabedauer nur einen kleinen Teil des Konsums von Gaming-Videos auf allen Plattformen aus. Was die Zukunft angeht, bin ich überzeugt, dass die Entwicklung im Gaming-Sektor multidimensional verlaufen wird – nicht nur bei Spielen und Plattformen, sondern auch bei den Inhaltsarten. VOD-Inhalte haben professionell produzierten Videos zu einer erfolgreichen Entwicklung verholfen und das Live-Format eignet sich wunderbar, um Geschichten in Echtzeit zu erzählen. Wir konzentrieren uns jedoch auch auf Originalinhalte in komprimierter Form, also Kurzvideos und Clips, um Nutzer an besonders fesselnden oder besonderen Moment teilhaben zu lassen. Gaming auf Mobilgeräten ist ebenfalls im Aufwärtstrend, da mehr Menschen sie nutzen, um zu spielen und sich YouTube-Inhalte anzusehen. All das hat YouTube zu einem dynamischen System gemacht, das von über 200 Millionen Menschen auf der ganzen Welt genutzt wird. Um aber die Fans bei der Stange zu halten, braucht es sehr große Mengen an Inhalten.
„Derzeit macht die Live-Wiedergabedauer nur einen kleinen Teil des Konsums von Gaming-Videos auf allen Plattformen aus.“
Ein Ansatz, den Entwickler und Publisher diesbezüglich verfolgen, sind Sandbox-Umgebungen, in denen sich Spieler zu Creatorn entwickeln können. So lässt sich die „Halbwertszeit“ der Spiele verlängern und es erschließen sich neue Einnahmequellen. Ein klassisches Beispiel hierfür ist Minecraft: Durch das Sandbox-Format eröffnen sich zahllose kreative Möglichkeiten – wohl einer der Gründe dafür, dass das Spiel seit seiner Einführung zu den erfolgreichsten auf YouTube zählt. Indem sie ältere Spiele durch neue, originelle Inhalte ergänzen, haben Top-Creator wie Dream Wege gefunden, das Interesse von Zielgruppen auf der ganzen Welt zu wecken und aufrechtzuerhalten – und das 10 Jahre nach der ursprünglichen Markteinführung.
Eines kann ich mit Sicherheit sagen: Die Spiele, die auf YouTube über lange Zeit erfolgreich sind und eine treue Fangemeinde haben, sind diejenigen, bei denen Nutzer ihre eigene Geschichte erschaffen können. Ein Spiel besteht heute nicht mehr nur aus dem ursprünglich entwickelten Content. Es ist oft die Ausgangsbasis für eine immer größer werdende Sammlung von nutzergenerierten Inhalten – weiterentwickelten Figuren, aktualisierten Karten, Modi und anderen digitalen Erweiterungen. Jeder neue Inhalt für ein Spiel beflügelt die Entwicklung weiterer Inhalte. Diese positive Dynamik setzt sich in rasantem Tempo fort.
Zwischen der Spieleentwicklung, der Hardware, dem Ansehen von Videospielen und dem jeweiligen Creator gibt es eine produktive symbiotische Beziehung. Menschen, die anderen bei Videospielen zusehen, bekommen selbst Lust darauf und sind so wiederum bereit, Geld für Gaming auszugeben. Die Beziehungen zwischen diesen unterschiedlichen Gruppen ergänzen sich weiter. Und das ist meiner Ansicht nach der Katalysator für das nach wie vor beeindruckende Wachstum der Branche.
„Die Spiele, die auf YouTube über lange Zeit erfolgreich sind und eine treue Fangemeinde haben, sind diejenigen, bei denen Nutzer ihre eigene Geschichte erschaffen können.“
Dieser Trend wird sich künftig noch verstärken, da sich immer mehr Menschen dafür begeistern, Videospiele zu spielen oder als Zuschauer dabei zu sein. Gaming auf Mobilgeräten erfreut sich zunehmender Beliebtheit: Von den Top-Spielen auf YouTube im Jahr 2020 gehörten 4 zu dieser Kategorie.1 Im Laufe der nächsten 5 Jahre werden die Grenzen zwischen Spielen und Zusehen noch fließender werden, und zwar durch Partnerschaften und den Ausbau von Plattformen. So könnte sich beispielsweise ein Nutzer einen Livestream auf YouTube ansehen, auf eine Schaltfläche klicken und selbst direkt ins Geschehen eingreifen. Oder er bekommt ein virtuelles Item, das er einsetzen kann, wenn er das nächste Mal zugesehen hat. Wenn Zuschauer, Creator und Spieler interagieren können, eröffnen sich völlig neue Gaming-Perspektiven. Und dank immer besserer Mobilgeräte und Infrastrukturen können Spieler auf der ganzen Welt dabei sein – selbst wenn sie keinen Zugang zu PCs, Konsolen oder Cloud-Plattformen haben. Bei diesen Trends ist noch lange kein Ende in Sicht. Das Wachstumspotenzial für die Mobilbranche ist auch weiterhin sehr groß.
Ich bin überzeugt, dass Gaming-Videos Zuschauer und Spieler auch künftig auf ähnliche Weise faszinieren werden wie Sportveranstaltungen – durch aktive Beteiligung von Akteuren wie Fans. Der Unterschied ist, dass Publisher, Creator und Zuschauer sich beim Gaming auf eine Art gegenseitig beeinflussen können, wie das beim traditionellen Sport nie möglich war. Seit meiner Zeit bei Major League Gaming hat sich die Welt des Gamings fraglos weiterentwickelt. Damals war die gängige Vorstellung von einem Spieler ein etwas schräger Typ, der sich allein im Keller mit seinen Videospielen vergnügt. Dieses Klischee wurde durch Milliarden Menschen weltweit widerlegt, die nicht nur einfach spielen, sondern Video-Gaming zu der am häufigsten genutzten Inhaltskategorie gemacht haben. Heutzutage gibt es weitaus mehr Menschen mit ganz verschiedenem Hintergrund, die miteinander in Verbindung stehen und aktiv in andere, verlockende Welten eintauchen. Auch ihre Wünsche und Vorstellungen sind anders: Sie möchten aktiv mitgestalten und ihre Neugier soll geweckt werden. Genau diesen Zielen haben wir uns bei YouTube verschrieben.
Globale Statistiken
Aber die Vorlieben für Spiele und Gamingcontent ändern sich schnell. Wie können sich Spieleentwickler darauf einstellen? Wichtig ist, bei der Ideenfindung für das nächste Spiel die gerade angesagten Trends zu berücksichtigen. Dies sind die Genres, in denen Gamer weltweit bevorzugt nach dem nächsten Abenteuer suchen:7
Partnerperspektive
Der Schlüssel für den weltweiten Release eines Spiels ist eine durchdachte, zielgerichtete und verantwortliche Strategie. Ethan Wang, Vice President bei NetEase, veranschaulicht den Prozess der globalen Einführung – von der Produktentwicklung bis hin zur Marktsegmentierung – anhand von Fallstudien aus der Praxis. Im Video „Navigating Global Launches“ erläutert er, was es braucht, um ein erfolgreiches Spiel zu entwickeln, das international zum Kassenschlager wird.
Wodurch wird das Interesse der Gamer aufrechterhalten?
Kundenbindung
Durch interessanten und fesselnden Content werden die Spieler gebunden. Bei Top-Spielen ist die Nutzerbindungsrate über 7 Tage 45 % höher als im Branchendurchschnitt. Das heißt, die Community bleibt aktiv, weil die Entwickler die individuellen Vorlieben kennen. Hier einige wichtige Änderungen bei der Interaktion mit Spielen weltweit:1, 2
Op-Ed
Im letzten Jahrzehnt hat sich die Asien-Pazifik-Region zu einem Gamingzentrum entwickelt, das Entwickler in allen wichtigen Märkten beeinflusst. Die weitverbreitete Verfügbarkeit preiswerter Smartphones und günstigen Breitbandinternets sowie die steigenden Bevölkerungszahlen sorgen dafür, dass die Zielgruppe und die Entwickler-Community für vernetzte Spiele in der Region in einem rasanten Tempo wachsen...
Op-Ed
Im letzten Jahrzehnt hat sich die Asien-Pazifik-Region zu einem Gamingzentrum entwickelt, das Entwickler in allen wichtigen Märkten beeinflusst. Die weitverbreitete Verfügbarkeit preiswerter Smartphones und günstigen Breitbandinternets sowie die steigenden Bevölkerungszahlen sorgen dafür, dass die Zielgruppe und die Entwickler-Community für vernetzte Spiele in der Region in einem rasanten Tempo wachsen. Ein hohes BIP-Wachstum bedeutet auch, dass Menschen mehr Freizeit und verfügbares Einkommen haben, das sie für Unterhaltung ausgeben. Daher ist die Nachfrage nach hochwertigen Spielen sprunghaft gestiegen, was kontinuierliche Innovationen vorantreibt.
Welche Bedeutung hat diese Trendentwicklung? Ich werde oft gefragt, wie Spieleentwickler ihren Mitbewerbern einen Schritt voraus bleiben können, indem sie sich erfolgreich in der Asien-Pazifik-Region (APAC) etablieren. Hier meine Antwort: In einem sich ständig verändernden Umfeld gibt es mehr Möglichkeiten denn je, diesen Markt zu erobern. Es gibt keinen universellen Ansatz, aber Folgendes sollte immer Top-of-Mind sein:
APAC ist kein monolithischer Market und sollte gründlich analysiert werden
APAC ist der größte Gamingmarkt weltweit und die anspruchsvollen Spieler und das hochentwickelte Gaming-Ökosystem sorgen für kontinuierliche Innovationen und hohe Produktqualität. Es ist jedoch wichtig, zu differenzieren. Zwar ist beim APAC-Markt immer von einer Region die Rede, aber die Zielgruppen in den einzelnen Ländern variieren stark.
In gesättigten Märkten wie etwa Japan und Korea bevorzugen Spieler aufgrund der langen Tradition von PCs und Konsolen Hardcore-Genres wie Rollenspiele oder Simulationen. Die Nutzer dort können mehr Geld ausgeben und haben hohe Erwartungen an das Gameplay und neue Funktionen. Aufstrebende Gamingmärkte wie Südostasien und Indien verzeichnen weiterhin hohes Wachstum, weil eine immer größere Anzahl von Nutzern über Smartphones online geht. Und auch der Absatz in Australien und Neuseeland nimmt zu, da Gamingstudios und die Art der Nutzergewinnung immer professioneller werden. In diesen Märkten werden Casual und Hyper-Casual Games am häufigsten gespielt. Die Ausgabenbereitschaft der Spieler ist aber niedriger als in gesättigten Märkten. Daher verdienen Studios ihr Geld auch oft mit Alternativen zu In-App-Käufen, etwa mit In-App-Werbung. In China ist beides zu beobachten: Hardcore-Gamingfans in Großstädten, die mehr Geld ausgeben, und eher gelegentliche und preisbewusste Spieler in Vororten.
Entwickler müssen verstehen, wer ihre Zielgruppen sind und wonach sie suchen. Um erfolgreich zu sein, müssen Studios sich genau über die anvisierte Zielgruppe informieren und durch innovative Strategien ihre Aufmerksamkeit gewinnen. Das erfordert Know-how in Bezug auf Lokalisierung, Design und Mechanik von Spielen sowie die bevorzugten Transaktionsmethoden und Umsatzmodelle der einzelnen Zielgruppen. Mir ist ein neuer Trend aufgefallen, der eindrucksvoll demonstriert, wie durch innovatives Genre-Mixing eine neue Zielgruppe angesprochen werden kann. Der Trick ist, in einem Spiel neues Gameplay mit traditionellen Methoden zu verknüpfen, um die Bindung zu stärken und neue Spieler zu gewinnen (z. B. durch Kombinieren eines Puzzles mit Animekunst).
Monetarisierungsstrategien sollten nicht nur pro Region, sondern für jedes einzelne Land entwickelt werden
Vor 10 Jahren wurden Spiele fast ausschließlich als physische Waren verkauft. Heute machen diese nur noch etwa 5 % des Gesamtumsatzes aus. Entwickler müssen mehrere Möglichkeiten zur Monetarisierung kombinieren, sei es durch ein vielfältiges Spieleportfolio mit jeweils unterschiedlichen Umsatzmodellen oder durch Kombinieren verschiedener Einnahmequellen in einem Game basierend auf dem Nutzerverhalten.
Spieleentwickler sollten möglichst viele Einnahmequellen kombinieren – beispielsweise durch ein vielfältiges Portfolio von Spielen mit jeweils unterschiedlichen Monetarisierungsoptionen oder verschiedenen Einnahmequellen in einem Spiel – und den Ansatz beibehalten, solange er effektiv ist. Je breiter aufgestellt ein Entwickler ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass er den Lifetime-Wert (LTV) seiner Nutzer maximiert. Wenn ich beispielsweise CEO eines japanischen Studios wäre und in Indien oder Vietnam ein Spiel auf den Markt brächte, das nur auf In-App-Käufen basiert, entgingen mir vielleicht Umsätze, weil der Prozentsatz der kaufwilligen Nutzer in aufstrebenden Märkten sehr viel geringer ist als in gesättigten. Um erfolgreich zu sein, sollte ich den Markt und die Nutzer kennen und einen hybriden Monetarisierungsansatz verfolgen, bei dem In-App-Werbung und In-App-Käufe kombiniert werden. So kann ich die meisten Einnahmen aus Nichtkäufern (von denen es in Vietnam und Indien mehr gibt als in Japan oder Korea) und aus potenziellen Käufern (über In-App-Käufe) generieren.
Umsatz ist gut, aber Interaktion ist besser. Wenn Spieler stärker (emotional und sozial) mit einem Spiel interagieren, sind sie später eher bereit, Geld auszugeben (oder sind Markenaktivierungen gegenüber aufgeschlossener). Der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg sind Tests, um herauszufinden, wie Sie Ihre Community begeistern können.
Das Wachstum unter den weiblichen Spielern ist weiterhin stärker als beim anderen Geschlecht
In China ist der Anteil der Spielerinnen mit 45 % weltweit am höchsten (Stand 2019): 45 % der chinesischen Gamer sind weiblich und dieses Segment wächst kontinuierlich mit einer Rate von fast 14,8 % jährlich — fast doppelt so hoch wie die Wachstumsrate bei den männlichen Spielern, die 7,8 % beträgt. Wichtig ist auch, dass sich diese Wachstumszahlen nicht auf eine bestimmte Altersgruppe beziehen. Besonders interessant fand ich den Anstieg der weiblichen/älteren Spieler in China (银发族).
In Korea, Japan und Südostasien ist der Zielgruppenanteil der weiblichen Spieler mit 40 % ebenfalls sehr hoch.1. Das schlägt sich auch beim Umsatz nieder. 2019 gingen 35 % des Umsatzes, der mit Spielen für Mobilgeräte erzielt wurde, auf Frauen zurück. 2020 wird diese Zahl voraussichtlich auf 39 % steigen.2 Dieses Wachstum wurde unter anderem durch die Pandemie beschleunigt. Wir gehen davon aus, dass der Anteil der weiblichen Spieler weiter stark zunehmen wird.
Mit lokalen Mitgliedern der Community zusammenarbeiten
Besonders schön sind das wachsende Gemeinschaftsgefühl und die Rolle, die Gaming-Communities in Asien heute spielen. Früher arbeiteten Entwickler unabhängig voneinander. Jetzt helfen sie sich gegenseitig, auch wenn sie in einigen Bereichen konkurrieren. Sie haben alle das Ziel, wettbewerbsfähig zu bleiben. Und diese gemeinsame Herausforderung hat im letzten Jahrzehnt zu einem Innovationsschub in der Region geführt.
Jedes Jahr gibt es immer wieder neue Chancen und Möglichkeiten. Daher raten wir Entwicklern, ihren Horizont zu erweitern. Wenn Sie Casual Games entwickeln, sollten Sie Hardcore-Titel oder Hybride mit einem Genre-Mix erstellen, um verschiedene Arten von Spielern anzusprechen. Wenn Sie sich hauptsächlich durch Werbeeinnahmen finanzieren, empfiehlt sich die Monetarisierung mit In-App-Käufen. Nicht in jeder Branche hat die Community einen so hohen Stellenwert wie bei den Spieleentwicklern. Auch Sie sollten sich ihr zuwenden, um inspiriert zu werden, neue Funktionen zu testen und durch Mitwirkung aller das nächste große Blockbuster-Game zu kreieren. Wir bei Google APAC stehen unseren Entwicklern während der gesamten Schaffensphase zur Seite – ganz gleich, ob Sie ein unabhängiger Spieleentwickler sind oder in einem großen Gamingstudio arbeiten. Unser Ziel ist es, ein nachhaltiges Gaming-Ökosystem zu fördern, in dem Content-Creator wachsen und erfolgreich sein können.
1https://services.google.com/fh/files/misc/levelup_asiagamingindustryreport_2020.pdf
2https://services.google.com/fh/files/misc/levelup_asiagamingindustryreport_2020.pdf
Partnerperspektive
Problemlöser. Vordenker. Nutzerorientiert: Niantic entwickelt Augmented-Reality-Games, die Spieler weltweit faszinieren. Greg Borrud, Vice-President of Games, gibt einen Einblick in den kreativen Prozess von Niantic und das Erfolgsmodell seiner fesselnden, virtuellen Games, die die digitale und echte Welt zusammenführen. Im Video „Evolve the Player Experience“ werden die Fragen von morgen schon heute beantwortet.
Wiedergabezeit in Stunden von Livestreams für Gaming auf YouTube im Jahr 2020
Op-Ed
Die weltweite Coronapandemie sich nachhaltig auf die Gaming-Branche ausgewirkt, und Spiele sind für uns alle sehr wichtig geworden. Viele Menschen, die mehr Zeit zu Hause verbringen, nutzen Gaming zunehmend als Möglichkeit, mit anderen Kontakt zu haben und eine Art Gemeinschaftsgefühl zu erleben.
Op-Ed
Die globale Coronapandemie hat sich nachhaltig auf die Gaming-Branche ausgewirkt. Viele Menschen, die mehr Zeit zu Hause verbringen, nutzen Gaming zunehmend als Möglichkeit, mit anderen Kontakt zu haben und eine Art Gemeinschaftsgefühl zu erleben. Im letzten Jahr, als die Menschen viel mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbrachten, ist die Zahl der Spieler erheblich gestiegen. Auch bei der Art der Spiele gab es eine deutliche Veränderung. Zwischen dem ersten Quartal 2019 und dem ersten Quartal 2020 wurden 75 % mehr Spiele für Mobilgeräte heruntergeladen. Die Wiedergabezeit beim Livestream-Gaming nahm um 45 % zu. Laut GameAnalytics erreichte die Spieldauer in den letzten 10 Tagen im März 2021 einen Höchststand von über 90 Millionen Stunden – 62 % mehr als im selben Zeitraum Ende Januar.
In dieser „neuen Normalität“ ist das Spielen ein Teil des Alltags geworden. Durch die neuen Beschränkungen bei persönlichen Kontakten, hat sich das Verhältnis zum Gaming verändert: Im Verlauf des Tages wird öfter, aber auch kürzer gespielt als zuvor. Auch die Beweggründe sind inzwischen andere – oft geht es einfach darum, mit Familie und Freunden trotz Distanz in Kontakt zu bleiben. Spiele werden immer wichtiger für den zwischenmenschlichen Austausch. Auch die Zielgruppen, die von Entwicklern bisher ignoriert oder vernachlässigt wurden, möchten nun daran teilhaben.
Spiele als Teil unseres Lebens
Weil das Spielen stärker in den Alltag eingebunden ist, kommt es auch öfter zu Unterbrechungen beim Spielen. Das gilt besonders für Leute, die zu Hause ihre schulpflichtigen Kinder betreuen und zugleich ihrer eigenen Arbeit nachgehen müssen. Statt stundenlang auf Raubzüge zu gehen, spielen sie eher ein paar Minuten lang in einer Arbeitspause oder zwischen den Mahlzeiten. Cloudbasierte Plattformen, etwa Stadia, machen es möglich: Hier können Nutzer ein Spiel anhalten und später fortsetzen oder auf einem Gerät anfangen und auf dem anderen weiterspielen.
Diese kürzeren Intervalle führen dazu, dass sich die Nutzer während des Spiels auf andere Aktivitäten konzentrieren. Anstatt das Geschehen weiter voranzutreiben, passen sie vielleicht eine Spielfigur an oder nehmen Kontakt zu Verbündeten auf.
Um diesem veränderten Verhalten gerecht zu werden, sollten Entwickler die Vorgaben für das Spielen flexibler gestalten. Beispiele hierfür sind kurze Demos, die die Nutzer ausprobieren können, oder Schleifen, die innerhalb eines längeren Spiels schnell zu durchlaufen sind. Es empfiehlt sich auch, das Spiel so anzulegen, dass die Spieler sich für eine kurze Zeit ins Geschehen einklinken können, wie es auf Cloud-Gaming-Plattformen üblich ist.
Spiele bringen Menschen zusammen
Im Laufe der Coronapandemie hat sich gezeigt, dass Spiele als Verbindungsglied zu Familienmitgliedern und Freunden genutzt werden, mit denen man sich nicht treffen kann. Die Möglichkeit, bei räumlicher Trennung miteinander zu spielen, wird künftig einen noch höheren Stellenwert haben. Dank Gaming-Plattformen lassen sich viel größere Gruppen auf einmal ansprechen. So können neue Communities und innovative Spiele entstehen.
Da die Zielgruppen weiter gefächert sind und die Spielzeit sich über den ganzen Tag verteilt, ist auch der Kampf um die Aufmerksamkeit der Nutzer härter. Ein Spiel muss sich nicht mehr nur gegen die Spiele von Mitbewerbern durchsetzen. Es steht auch in Konkurrenz zu allen anderen Freizeitaktivitäten – etwa, Filme und Serien zu schauen oder eine Radtour zu unternehmen.
Die Entwickler müssen sich auf das konzentrieren, was die neu hinzugekommenen Spieler motiviert – aus welchen Gründen sie spielen und was sie sich davon erhoffen. Sie müssen den Spielern häufigere und individuellere Anreize bieten, um sie bei der Stange zu halten. Wichtig ist es auch, Communities aktiv zu fördern und ihre Ausweitung zu unterstützen.
Inklusion bei der Suche nach neuen Zielgruppen
Gaming ist etwas, woran alle ihre Freude haben sollten. Und doch gibt es sehr große Gruppen potenzieller Spieler, die so gut wie gar nicht angesprochen werden. Dazu gehören etwa Senioren oder Geringverdiener, die es sich nicht leisten können, 3.000 € für einen Gaming-PC auszugeben. Ein weiteres Beispiel sind die weltweit zwischen 300 und 400 Millionen Menschen mit körperlichen Einschränkungen – ob beim Seh- oder Hörvermögen, der Motorik oder kognitiven Fähigkeiten. Bis vor Kurzem waren Menschen mit Behinderung für die Spieleindustrie kein großer Faktor. Inzwischen haben Unternehmen wie Microsoft und Unreal angefangen, sich intensiver mit dem Thema Barrierefreiheit auseinanderzusetzen, also etwa mit der Sprachausgabe. Es ist ausgesprochen wichtig, dass die Bedürfnisse dieses Markts von der Branche direkt angegangen werden. Hierzu muss die Barrierefreiheit zu einem integralen Bestandteil von Spielen werden, denn so lässt sich echte Inklusion beim Gaming in die Tat umsetzen.
Gleicher Spaß für alle
Indem wir Menschen durch Gaming lebendige und abwechslungsreiche Erlebnisse verschaffen, können wir etwas realisieren, wofür einige meiner Kollegen bei Google den Begriff „Gleicher Spaß für alle“ verwenden. Letztlich möchten wir erreichen, dass alle Menschen nahezu jedes Spiel spielen können, auf jedem Gerät und solange sie wollen. Verbindung, Personalisierung und Barrierefreiheit – diese drei Faktoren werden künftig für Erfolg im Gaming-Sektor entscheidend sein.
Was kaufen Gamer?
Player-First-Strategien
Bei den führenden Spieleherstellern ist die Kundenbindung viel stärker als im Branchendurchschnitt. Das zeigt, dass sie genau den Geschmack der Gamer treffen. Um die Monetarisierung für Sie und Ihre Nutzer zu optimieren, sollten Sie den Spielern etwas anbieten, was ihnen gefällt oder für sie relevant ist. Diese Vorlieben und Verhaltensweisen haben sich im letzten Jahr weiter entwickelt.1
Anzahl der Casual-Gamer, die in der Pandemie mehr Geld für Spiele ausgegeben haben
Gamer, die In-Game-Käufe getätigt haben
Gamer, die ein neues Spiel gekauft haben
Kostenpflichtige Inhalte
Eine von Google durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass Gamer mehr Geld für Gamingcontent ausgeben, wenn sie aufgrund der Coronakrise zu Hause bleiben. Diese Ausgaben steigen in den Bereichen, in denen die Bindung an das Spiel vertieft wird. Hier einige Beispiele:
- Währung für In-Game-Transaktionen kaufen
- Spezial-Bundle mit nützlichen In-Game-Artikeln kaufen
- Besondere, seltene oder Sammelartikel erhalten
- Darstellung einer Spielfigur anpassen2
Partnerperspektive
Kann man eine gute Balance zwischen Gaming und Gewinn finden? Die guten Geschäftszahlen von Rovio beweisen, dass es möglich ist. Alexandre Pelletier-Normand, CEO bei Rovio, geht der Frage nach, wie sich Spiele durch kreative Monetarisierung bereichern lassen. Erfahren Sie von den Entwicklern des Erfolgsspiels Angry Birds, wie es dieses globale Unternehmen durch bessere Vermarktung geschafft hat, Gaming und Monetarisierung erfolgreich zu verbinden.
Op-Ed
Entwickler von kostenlosen Spielen tun sich oft schwer damit, ihre Angebote zu monetarisieren: Sind Interstitial- oder Banneranzeigen für sie die richtige Wahl? Sollen sie In-Game-Währung als Prämie für die Wiedergabe von Videoanzeigen anbieten? Aggressiv für In-App-Käufe werben? Ein mehrstufiges Abo-Modell erstellen? Wenn Sie mich fragen, lautet die Antwort in jedem Fall „Ja“.
Op-Ed
Entwickler von kostenlosen Spielen tun sich oft schwer damit, ihre Angebote zu monetarisieren: Sind Interstitial- oder Banneranzeigen für sie die richtige Wahl? Sollen sie In-Game-Währung als Prämie für die Wiedergabe von Videoanzeigen anbieten? Aggressiv für In-App-Käufe werben? Ein mehrstufiges Abo-Modell erstellen?
Wenn Sie mich fragen, lautet die Antwort in jedem Fall „Ja“.
Wer nur auf eine einzelne Einnahmequelle setzt, erzielt meist nur einen Teil der potenziellen Einkünfte. Der in Armenien ansässige Spieleentwickler Rockbite Games bietet beispielsweise sowohl In-App-Käufe als auch In-App-Anzeigen an. Durch diese zwei Möglichkeiten, sich In-Game-Währung zu verdienen, und die dynamische Personalisierung der Onlinepräsenz über Firebase Remote Config konnte das Unternehmen seine Umsätze weiter steigern.
Entwickler, denen es um Gewinnmaximierung und Unternehmenswachstum geht, müssen auf eine Strategie der hybriden Monetarisierung setzen. Um es sich nicht mit ihren Nutzern zu verscherzen, müssen die Einnahmemodelle jedoch an die persönlichen Vorlieben des jeweiligen Spielers angepasst werden – genau wie bei dynamischem Content in einem Spiel. Der Schlüssel zum Erfolg dieser Strategie liegt in der intelligenten Anwendung von Analysedaten. Hierbei sind einige wichtige Punkte zu berücksichtigen.
Der Spieler steht an erster Stelle
Genau wie Sie Daten nutzen, um den Verlauf eines Spiels zu steuern, können Sie mit ihrer Hilfe auch herausfinden, welche Monetarisierungsstrategien bei den einzelnen Spielern am besten ankommen. Mit Tools wie Firebase und Google Analytics erhalten Sie einen genauen Einblick in das Nutzerverhalten und Prognosen dazu, welche Spieler im Spiel bereit sind, Geld zu investieren – und welche nicht. Durch Nutzersegmentierung lässt sich herausfinden, wie Sie die Wirkung von Anzeigen auf jeden einzelnen Spieler personalisieren und Ihre Monetarisierungsstrategie optimieren.
Im ersten Schritt geht es also darum, einen Einblick in das Verhalten all Ihrer Spieler zu gewinnen und die entsprechende Segmentierung vorzunehmen. Welche Nutzer sind bereit, viel auszugeben? Bei wem ist ein In-Game-Kauf äußerst unwahrscheinlich? Spieler, die im Spielverlauf kein Geld ausgeben möchten, reagieren eher positiv auf Anzeigen mit Prämie. Diejenigen, die beim Spielen etwas kaufen, empfinden sie dagegen möglicherweise als störend.
Der Schlüssel liegt darin, den Nutzern Angebote zu präsentieren, die auf ihre individuellen Vorlieben und Verhaltensweisen zugeschnitten sind. Bei PeopleFun, unter anderem der Entwickler des beliebten Casual Game „Wordscapes“, wollte man Anzeigen mit Prämie einführen, ohne Einbußen bei den In-App-Käufen zu riskieren. Mit Firebase Predictions konnten die PeopleFun-Mitarbeiter die Spieler identifizieren, bei denen In-App-Käufe am unwahrscheinlichsten waren, und präsentierten nur ihnen die Anzeigen mit Prämie. Das Ergebnis: ein deutlicher Anstieg des Lifetime-Werts aller Wordscapes-Fans.
Daten als Entscheidungsgrundlage
Eines sollte man nicht vergessen: Nur weil ein Spiel kostenlos ist, müssen die Nutzer, die es heruntergeladen haben, nicht unbedingt kaufscheu sein. Und wenn ein bestimmtes Anzeigenformat bei jemandem (oder Ihnen selbst) nicht gut ankommt, heißt das wiederum nicht, dass sich andere davon nicht angesprochen fühlen. Annahmen, Gewichtungen oder Modelle, die beim Spiel eines anderen Anbieters gut funktioniert haben, sind keine geeigneten Indikatoren dafür, wie Ihre Spieler reagieren. Erfolgreiche Monetarisierungsstrategien basieren letztlich darauf, Verschiedenes auszuprobieren.
Nachdem Sie die Segmentierung Ihrer Spieler auf Grundlage von Kaufverhalten, Absicht, Sitzungsdauer und anderen Faktoren vorgenommen haben, können Sie unterschiedliche Variablen testen und so herausfinden, welche Angebotsarten für das jeweilige Segment am besten geeignet sind. So setzte man beispielsweise bei Pomelo Games im kostenlosen Spiel „Once Upon a Tower“ auf eine Kombination aus Firebase Remote Config und A/B Testing, um die Wirkung von Interstitial-Anzeigen auf Umsatz und Kundenbindung zu analysieren. Nach einer zweiwöchigen Testphase stellte man bei Pomelo fest, dass mit Interstitial-Formaten der Anzeigen- und In-Game-Umsatz um 25 % bis 35 % anstieg, bei der Kundenbindung jedoch keine Auswirkung zu sehen war.
Monetarisierung als Kernelement
Bei Modellen mit hybrider Monetarisierung wird der Umsatz maximiert, und das nicht auf Kosten der Erschwinglichkeit, die für Fans gebührenfreier Spiele so wichtig ist.
Allerdings kann die Monetarisierung nicht erst im Nachhinein angegangen werden, wenn das Spiel schon fast fertig ist. Bei einigen Entwicklern wird die Produktionsphase in zwei Schritte unterteilt: Zuerst wird das Spiel ausgearbeitet, dann geht es um das Thema Umsatzsteigerung. Und genau das ist das Problem. Ihre Monetarisierungsstrategie muss ein zentraler Bestandteil der Entwicklung und gleichzeitig flexibel genug sein, damit sie anhand von Testergebnissen auch später noch optimiert werden kann.
Vielleicht haben Sie zunächst Bedenken bei der Vorstellung, während des Live-Spielbetriebs Tests durchzuführen. Mit Tools wie Firebase und Google Analytics können Sie aber ganz einfach Testabläufe erstellen und ihre Erkenntnisse daraus ziehen, ohne dass es zu Unterbrechungen für die Nutzer kommt oder Sie immer wieder neue Versionen des jeweiligen Spiels veröffentlichen müssen. So profitieren Sie von steigenden Einnahmen und sehr aktiven Spielern, die sich wiederum über optimierte Abläufe freuen.
Vorlieben
Die Art des Konsums hat Einfluss auf das Erlebnis der Gamer. Aus Trends geht hervor, das Nutzer weltweit nach mehr Möglichkeiten für Spaß und Unterhaltung suchen.
Op-Ed
1999 habe ich mit dem Spieldesign angefangen. Seitdem hat sich das Gaming enorm verändert. Es ist längst mehr als ein Nischenhobby. Vielmehr hat es sich zu einer riesigen Unterhaltungsbranche entwickelt, die größer ist als Musik, Filme und Bücher zusammengenommen. Und es geht immer weiter aufwärts. Gleichzeitig hat sich auch das Spieldesign weiterentwickelt...
Op-Ed
1999 habe ich mit dem Spieldesign angefangen. Seitdem hat sich das Gaming enorm verändert. Es ist längst mehr als ein Nischenhobby. Vielmehr hat es sich zu einer riesigen Unterhaltungsbranche entwickelt, die größer ist als Musik, Filme und Bücher zusammengenommen. Und es geht immer weiter aufwärts. Gleichzeitig hat sich auch das Spieldesign weiterentwickelt. Die Anzahl von Designern ist rasant gestiegen. Mittlerweile erstreckt sich das Berufsfeld auf so viele Nischenbereiche, dass es kaum noch eine Stelle mit der allgemeinen Bezeichnung „Spieldesigner“ gibt. Das Entwickeln kostenloser Spiele für Mobilgeräte unterscheidet sich doch sehr von der Entwicklung von AAA-Spielen für Konsolen oder PCs. Und die Designer dieser Titel haben sich sehr auf das jeweilige Subgenre spezialisiert.
Die Pandemie hat Veränderungen, die bereits im Gange waren, weiter beschleunigt. Die Notwendigkeit, zu Hause zu bleiben, hatte und hat noch Einfluss darauf, wo und wie Spieldesigner ihre Arbeit machen. Downloads und cloudbasiertes Gaming boomten. Spieletrends haben sich praktisch über Nacht verändert. Ebenso die Gründe für das Spielen.
Designer, die in der heutigen Gamingbranche erfolgreich sein wollen, müssen diese Makrotrends kennen. Aber nach wie vor gilt: Der Erfolg gehört denjenigen, die eine spannende Geschichte erzählen. Wenn Sie das beherzigen, können Sie eine lebendige Community aufbauen und so richtig durchstarten.
Innovation unter Druck
Die Pandemie hat in den letzten 12 Monaten zu dramatischen Umwälzungen in der Branche geführt. Aber nicht alle Veränderungen waren negativ. Es gab auch viele Innovationen in der Gamingsparte. Die Arbeit im Homeoffice hat viele verteilte Teams hervorgebracht. Autoren, Künstler, Entwickler und Designer müssen sich nicht mehr im selben Gebäude oder sogar in derselben Stadt aufhalten, um an einem Spiel zu arbeiten. Das trifft insbesondere auf cloudbasierte Games zu, bei denen die Onlinezusammenarbeit bereits Realität ist.
Wenn Spiele an geografisch verteilten Standorten entwickelt werden, sinken die Produktionskosten. Nicht jeder im Team muss in München oder in der San Francisco Bay Area arbeiten, denn anderswo sind die Lebenshaltungskosten viel geringer. Studios können so mehr Geld für Designtalente und Support ausgeben. Und oft haben die Mitglieder in diesen Teams einen diversen Hintergrund, was fast zwangsläufig die Kreativität und Innovation beim Spieldesign beflügelt.
Dem Cloud-Gaming gehört die Zukunft und durch die Möglichkeit zur Remote-Arbeit und zum Entwickeln von Spielen für Cloud-Plattformen wie Stadia entstehen ganz neue Chancen. Schon bald werden kleine Boutique-Gamingstudios nahezu auf Augenhöhe mit den Hauptakteuren in der Branche konkurrieren. Und davon profitieren alle.
Eine andere Art von Spiel
Das Gaming-Universum ist größer geworden. Mittlerweile gehören ihm auch Nutzer an, die sich nie zu den klassischen Gamern gezählt hätten. Sie können älter als der stereotype Spieler sein oder einen ganz anderen kulturellen Hintergrund haben. Und immer mehr vertreiben sich die Zeit mit Casual Games oder Spielen für Mobilgeräte.
Auch die Gründe für diese Freizeitbeschäftigung haben sich geändert. Es geht weniger um den Wettkampf. Vielmehr steht der Kontakt mit anderen im Mittelpunkt. In einer Zeit, in der Menschen immer noch wenig Kontakt haben, erfüllen gemeinsame Spielerlebnissen das Bedürfnis nach Gemeinschaft. Auch hier haben cloudbasierte Spiele, die eine größere Anzahl gleichzeitiger Gamer unterstützen, einen enormen Vorteil.
Gewaltfreie Feel-Good-Games, die ein Gefühl von Wärme und Optimismus vermitteln, haben ebenfalls stark zugenommen. Dieses Konzept von „hygge“, einem dänischen Wort, das für Gemütlichkeit und Komfort steht, ist ein Gamingtrend, der sich zu verstärken scheint.
Story und Community sind entscheidend
Trotz aller Änderungen bleiben einige Konstanten bestehen. Pirates von Sid Meier und World of Warcraft haben mich als junge Spielerin und später als Designerin stark beeinflusst. Beide verkörpern allgemein gültige Wahrheiten, die heute noch gelten.
Pirates demonstriert eindrucksvoll, wie wichtig das Storytelling für den Erfolg oder Misserfolg eines Spiels ist. Wenn ich je ein Spiel entwickeln könnte, das so meisterhaft die mechanischen Abläufe mit dem vom Spieler mitbestimmten Geschehen kombiniert wie Pirates, könnte ich glücklich sterben.
World of Warcraft ist dagegen ein Paradebeispiel für das Potenzial von Onlineverbindungen. Rund um das Spiel ist eine riesige und eng vernetzte Community entstanden, die Einfluss auf jedes nachfolgende moderne Mehrspieler-Game hatte. Wenn wir eines in den letzten Jahren gelernt haben, dann das: Spiele sind ein wichtiges Mittel, um sich miteinander zu verbinden.
Eines meiner Lieblingszitate, das oft von Grace Hopper wiederholt wurde, lautet übersetzt: „Ein Schiff im Hafen ist zwar in Sicherheit, hierzu wurde es jedoch nicht gebaut“. Es stammt aus einem Buch mit Sprichwörtern von J. A. Shedd. Und auch der unmittelbar davor stehende Spruch kommt mir heute immer wieder in den Sinn: „Wenn einem auf dem Weg nur Rosenblüten begegnen, wird man schläfrig. Wir brauchen Dornen, um wach zu werden.“
Es scheint tief in der Natur des Menschen verwurzelt zu sein, dass wir manchmal wachgerüttelt werden müssen. Zweifellos ist die Coronapandemie eine Tragödie, deren Ausmaß wir erst in vielen Jahren ganz verstehen werden. Aber in herausfordernden Zeiten wie diesen bringen wir das Beste hervor und sind am innovativsten. Die Silberstreifen am Horizont sind bittersüß, aber wir machen weiter. Und oft zeigt sich in schwierigen Momenten unsere starke Seite – die Verbundenheit mit anderen.
Partnerperspektive
Es gibt immer mehr plattformübergreifende Spiele. Führende Köpfe der Gamingbranche beantworten Ihre Fragen dazu, wie sich Entwickler auf die Zukunft vorbereiten können. Wie wird sich die Monetarisierung des Gamings verändern? Ist Gleichheit zwischen den Konsolen wichtig? Kim Dae-Hwon, Vice President of New Development bei Nexon, veranschaulicht im Video „The Multiverse of Multi-Platform“ ausführlich die Vielfalt der Crossplay-Spiele.
Op-Ed
In den letzten Jahren hat sich die Konnektivität deutlich verbessert und die Geräte sind immer leistungsfähiger geworden. Im gleichen Tempo haben sich die Gamer-Zielgruppen sowie die Arten der Spiele und die dafür verwendeten Geräte weiterentwickelt. Spieleentwickler müssen jetzt Titel für verschiedenste Geräte erstellen und auch Back-End-Services anbieten, die Crossplay und plattformübergreifenden Spielfortschritt unterstützen...
Op-Ed
In den letzten Jahren hat sich die Konnektivität deutlich verbessert und die Geräte sind immer leistungsfähiger geworden. Im gleichen Tempo haben sich die Gamer-Zielgruppen sowie die Arten der Spiele und die dafür verwendeten Geräte weiterentwickelt. Spieleentwickler müssen jetzt Titel für verschiedenste Geräte erstellen und auch Back-End-Services anbieten, die Crossplay und plattformübergreifenden Spielfortschritt unterstützen. Früher war für ein High-Fidelity-Spiel wie Call of Duty eine spezielle Spielekonsole oder ein High-End-PC erforderlich. Jetzt läuft es auch auf einem Mobiltelefon.
Diese neue Möglichkeit, Titel geräteübergreifend zu spielen, hat die Erwartungen der Spieler höhergeschraubt. Sie wünschen sich jetzt fesselnde High-Fidelity-Erlebnisse auf einer Vielzahl von Plattformen. Spieler können dadurch einfach mit Freunden und Familie interagieren, auch wenn einer in der Gruppe eine High-End-Konsole oder einen Gaming-PC verwendet und ein anderer sein Mobiltelefon. Sie möchten, dass es ganz selbstverständlich ist, ein Spiel zu Hause auf der Konsole zu beginnen und dann später unterwegs auf einer mobilen Plattform fortzusetzen. Und außerdem erwarten Spieler, dass Käufe, Prämien und Fortschritt plattformübergreifend angezeigt werden und verfügbar sind.
Obwohl dieses Crossplay-Konzept den Zugriff auf Top-Spiele scheinbar demokratisiert, gibt es einige Hürden, die das Erreichen neuer Zielgruppen erschweren. High-Fidelity-Erlebnisse erfordern High-End-Geräte mit leistungsfähigen Prozessoren und GPUs sowie ausreichend Speicher. Diese Geräte sind in Industrieländern für eine ziemlich große Bevölkerungsgruppe von Gamern erschwinglich und verfügbar. Allerdings sind sie für die Menschen in vielen Teilen der Welt unerreichbar, sodass nur ein Teil der Spieler weltweit in den Genuss von hochwertigem Gamingcontent kommt.
„Diese neue Möglichkeit, Titel geräteübergreifend zu spielen, hat die Erwartungen der Spieler höhergeschraubt.“
Eine Lösung für dieses Problem ist das Streamen. Dabei werden rechenintensive Spiele in Videobits verwandelt, die sich auf jedem herkömmlichen Gerät wiedergeben lassen. Um das zu ermöglichen, wurden leistungsstarke Prozessoren, GPUs und Speicher vom Gerät weg in ein Cloud-Rechenzentrum verlagert, um das Spiel als Stream bereitzustellen. Damit das funktioniert, ist eine niedrige Latenz und eine konsistente Bandbreite zwischen dem Nutzergerät und dem Cloud-Rechenzentrum wichtig. Das ist jedoch mit einer neuen Herausforderung verbunden: Viele Orte in der Welt, die von dieser Demokratisierung des Gamingcontents profitieren könnten, etwa ländliche Gebiete und Schwellenmärkte wie Südamerika, Afrika und Osteuropa, sind zu weit von den Cloud-Rechenzentren entfernt, um ein reibungsloses Streaming zu ermöglichen.
Edge-Computing ist die Lösung, damit Zielgruppen weltweit die Vorzüge des Spiele-Streamings genießen können. Beim Edge-Computing werden leistungsfähige CPUs und GPUs aus großen zentralen Cloud-Rechenzentren in dezentrale Standorte verlagert, die viel näher an den Spielern in aller Welt platziert sind, einschließlich Telekommunikations- und Enterprise-Edge-Standorten. Die Verlagerung dieser leistungsfähigen Rechenressourcen an den Netzwerkrand ermöglicht das Streamen von Spielen an vielen weiteren Orten, sodass mehr Gamer weltweit davon profitieren können.
Edge-Computing liefert hochwertige Streams an alle Arten von Geräten und ist für Spieler sehr vielversprechend. Allerdings erhöht es die Komplexität für Spieleentwickler, wenn ein zentrales Modell mit einer überschaubaren Anzahl von Rechenzentren durch ein dezentrales Modell mit Tausenden von Edge-Standorten abgelöst wird. Ohne ein zentrales und standardisiertes Framework zum Verwalten von Edge-Rechenressourcen müsste ein Spieleentwickler mit Dutzenden von Edge-Anbietern weltweit mit jeweils unterschiedlichen Technology Stacks interagieren.
„Die Verlagerung dieser leistungsfähigen Rechenressourcen an den Netzwerkrand ermöglicht das Streamen von Spielen an vielen weiteren Orten, sodass mehr Gamer weltweit davon profitieren können.“
Die Anthos-Plattform von Google kann dieses Problem lösen, indem eine zentrale Steuerungsebene für Rechenressourcen bereitgestellt wird, die sowohl in der Cloud als auch am Netzwerkrand genutzt werden. So können kleine und große Spielestudios von den kombinierten Vorteile von Cloud- und Edge-Computing profitieren, ohne mit dem hohen operativen Aufwand zu kämpfen, den der Umgang mit verschiedenen Anbietern und Technology Stacks mit sich bringt. Spiele, die momentan über eine Handvoll Cloud-Standorte hauptsächlich in Großstädten und Industrieländern bereitgestellt werden, können schon morgen von Hunderten oder Tausenden Standorten gestreamt werden, um eine globale Zielgruppe zu erreichen. So werden die Gaming-Welt und interaktive Erlebnisse für eine ganz neue und diversere Generation von Spielern zugänglich.
Die höhere Verfügbarkeit von High-Fidelity-Spielen für ein globales Publikum ist erst der Anfang, denn im Edge-Computing steckt noch viel mehr Potenzial. Nehmen wir die Mehrspieler-Games als Beispiel. Sie sind für eine Netzwerklatenz von ungefähr 50 bis 250 Millisekunden zwischen Spieler und Cloud-Rechenzentren optimiert. Das reicht aus, damit Spiele komplett ruckelfrei auf dem Fernsehbildschirm im Wohnzimmer, auf Gaming-PCs oder auf Ihrem Smartphone laufen. Es gibt jedoch interaktive Spiele, die eine so geringe Latenz erfordern, wie sie nur Edge-Computing bieten kann. Diese extrem niedrige Latenz (ungefähr zwischen 1 und 20 Millisekunden) könnte eine neue Generation von Augmented Reality- und Virtual Reality-Spielen ermöglichen, die derzeit einfach nicht realisierbar sind.
„Spiele, die momentan über eine Handvoll Cloud-Standorte bereitgestellt werden, können schon morgen von Hunderten oder Tausenden Standorten gestreamt werden.“
Stellen Sie sich vor, Sie sehen sich in einem 5G-fähigen Stadion ein Sportereignis an. Wenn Sie Ihr Smartphone hochhalten, erscheinen Echtzeitstatistiken der Akteure auf dem Spielfeld im Videostream. Die Ballbewegung wird erfasst und in das Live-Video gerendert, damit sehbehinderte Zuschauer das Geschehen auf dem Platz einfacher verfolgen können. Und vielleicht treten sogar 3D-Modelle von All-Star-Legenden neben echten Spielern an. Diese Anwendungsfälle sind dank des Renderns mit niedriger Latenz und des Edge-Streamens von 3D-Inhalten keine Zukunftsmusik mehr.
Auch in einem 5G-Edge-fähigen Themenpark scheinen die Möglichkeiten grenzenlos: Warum Schlange stehen oder durch den gesamten Park laufen, um die Lieblingsfigur zu treffen? Viel einfacher wäre es doch, wenn diese Figur interaktiv gestreamt würde und so mit Ihnen und Ihrer Familie am Tisch sitzen könnte. Die Figuren können in Echtzeit reagieren, wenn Inhalte mit einer extrem niedrigen Latenz bereitgestellt werden. Und das Beste: Diese interaktiven Erlebnisse enden nicht, wenn die Besucher den Themenpark verlassen, sondern können einfach mit nach Hause genommen werden.
Edge-Computing und -Streaming sind faszinierende neue Möglichkeiten, um ganz neue Formen der Interaktion über Virtual Reality, Augmented Reality und interaktives Streaming zu schaffen. Cloud-Anbieter, Telekommunikationsunternehmen und private Betreiber arbeiten mit Hochdruck am Ausbau der Edge-Computing-Infrastruktur, um diese neuen technischen Möglichkeiten zu realisieren. Wir bei Google Cloud for Games freuen uns schon darauf, gemeinsam mit Spieleentwicklern und Studios die neuen Möglichkeiten dieser Technologie zu entdecken und Gaming-Enthusiasten weltweit die nächste Generation von Spielen zu präsentieren.
Op-Ed
Verkaufsgespräche sind eine Kunst für sich. Ob Sie nun Ihr Spiel Publishern, Investoren, potenziellen Teammitgliedern, Journalisten oder Plattformen vorstellen oder auf Plattformen wie Stadia dafür werben – gute Präsentationen haben bestimmte Dinge gemeinsam. Hier erfahren Sie, was ein exzellente Verkaufsgespräch von einem gewöhnlichen unterscheidet…
Op-Ed
Als Director of Business Development bei Stadia ist es meine Aufgabe, die weltweit erfolgreichsten Spiele zu ermitteln und auf unsere Plattform zu holen. In meiner beruflichen Laufbahn habe ich unzählige Spieleentwickler und Publisher aus der ganzen Welt getroffen, um noch während des kreativen Prozesses einen ersten Blick auf die Spiele zu werfen. Das Tolle an meinem Job ist, dass ich ständig überrascht werde. Immer wenn ich denke, ich habe schon alles gesehen, kommt jemand und zeigt mir etwas komplett Neues.
Verkaufsgespräche sind eine Kunst für sich. Ob Sie nun Ihr Spiel Publishern, Investoren, potenziellen Teammitgliedern, Journalisten oder Plattformen vorstellen oder auf Plattformen wie Stadia dafür werben – gute Präsentationen haben bestimmte Dinge gemeinsam.
Hier erfahren Sie, was ein exzellentes Verkaufsgespräch von einem gewöhnlichen unterscheidet:
Leidenschaft vermitteln
Spieleentwickler sollten genauso viel Energie und Leidenschaft in die Präsentation des Spiels stecken wie in seine Erstellung. Und wie beim Spiel kommt es auch hier auf das richtige Storytelling und Design an. Zeigen Sie der Gamer-Welt, warum Sie so begeistert von Ihrem Werk sind. Ihre Freude über das Produkt ist ansteckend und schafft einen bleibenden Eindruck.
Hier ein Beispiel: Als uns id Software zum ersten Mal DOOM Eternal präsentierte, fragte ich mich, ob es ihnen wohl gelingen würde, ihr vorheriges Meisterstück zu übertreffen: die 2016 veröffentlichte Neuauflage von DOOM, dem weltweit beliebtesten Franchise-Game und einem meiner liebsten Spiele überhaupt. Sie hätten sich ganz bequem auf ihren Lorbeeren ausruhen und das Spiel einfach an den vorherigen Erfolg anlehnen können. Aber das Team präsentierte seine Vision des Spiels auf eine so erfrischende und kraftvolle Art, dass die Begeisterung im Raum spürbar war. Sie zeigten so viel Leidenschaft für das neue Spiel, als wäre es ihr erstes — und dieser Enthusiasmus war ansteckend. Ein echtes Paradebeispiel für überzeugendes Storytelling.
Was macht Ihr Spiel so einzigartig?
Warum glauben Sie, dass es dieses Spiel geben muss? Was unterscheidet es von allen anderen? Erzählen Sie kurz und bündig, worum es in dem Spiel geht und wer die Zielgruppe ist. Nach dieser Einführung sollten Sie überzeugend darlegen, warum gerade Ihr Team dieses Konzept optimal umsetzen kann. Eine Investition in Spiele ist eigentlich eine Investition in die Macher dahinter. Das wird in den Präsentationen oft vernachlässigt, aber es ist ein sehr wichtiger Punkt – vor allem, wenn Sie schon zuvor erfolgreich Spiele entwickelt haben. Überzeugen Sie Investoren vom Potenzial Ihres Teams, damit sie Ihr Vorhaben unterstützen, sei es finanziell, durch Marketing oder Bereitstellung von Ressourcen.
Reden ist Silber, zeigen ist Gold
Es gibt nichts Besseres, als sich selbst von einem Produkt überzeugen zu können. Daher sollte die Präsentation unbedingt einen Teil beinhalten, bei dem die Teilnehmer das Spiel selbst sehen oder ausprobieren können, damit sie erleben, wie viel Spaß es macht. Wenn Sie dazu ein Video verwenden, sollten Sie es vor Beginn der Präsentation zeigen, damit die Teilnehmer noch unter dem Eindruck der Bilder Ihren Verkaufsargumenten zuhören. Das empfiehlt sich besonders jetzt, wo viele aufgrund der Coronakrise im Homeoffice arbeiten und Ihr Spiel nicht selbst testen können. Eine Videovorführung mit aufgenommenem Begleitkommentar kann sinnvoll sein, um mögliche technische Schwierigkeiten zu vermeiden und für eine flüssige Präsentation zu sorgen. So können Sie die Zielgruppe auch während der Wiedergabe des Videos effektiv mit Worten überzeugen.
Präsentation auf die Zielgruppe zuschneiden
Im Großen und Ganzen wird sich das Verkaufsgespräch in den einzelnen Meetings nicht stark unterscheiden. Aber man sollte nicht nach Schema F vorgehen, sondern überlegen, wie sich die Präsentation für die Zuhörer relevanter gestalten lässt. Mich interessiert beispielsweise nicht nur das Spiel an sich. Ich möchte wissen, ob das Spielerlebnis auf unserer Plattform beeindruckend ist. Wenn Sie ein Spiel entwickeln, in dem die einzigartigen Stadia-Funktionen wie Crowd Play, Crowd Choice, State Share oder Stream Connect genutzt werden, muss sich Ihre Präsentation darum drehen. Spieleentwickler haben fast immer unsere volle Aufmerksamkeit, wenn sie diese für Stada optimierten Funktionen auf neue und innovative Art verwenden. Denn das hilft sowohl dem Spiel als auch YouTube-Creatorn bei der Zielgruppenbindung und hebt die Merkmale hervor, die das Spielen auf Stadia so besonders machen.
Wenn Sie eine Verkaufspräsentation für einen Publisher oder einen Design Director halten, sollten Sie ausführlicher auf das Gameplay, die Entwicklung der Spielfiguren, die verwendete Spiel-Engine oder die Endnutzergeräte eingehen, für die das Spiel vorgesehen ist. Sind Sie dagegen auf der Suche nach einer Finanzierung, ist wichtig, in welcher Phase der Entwicklung Sie sich befinden. Benötigen Sie Hilfe beim Marketing oder beim Rühren der Werbetrommeln in den Medien, ist die Zielgruppe des Spiels relevant. Wird eine bestimmte Gaming-Community anvisiert? Mit welcher Strategie versuchen Sie, das Interesse von Content-Creatorn zu gewinnen?
Präzise das Ziel formulieren
Ein guter Eindruck ist wichtig, aber nicht alles. Wenn Sie eine eindrucksvolle Präsentation mit allem Drum und Dran vorbereiten, kann das eigentliche Ziel dabei leicht aus dem Blick geraten. Was möchten Sie bei diesem Meeting erreichen? Das kann eine Finanzierung, Plattformunterstützung, Berichterstattung oder etwas anderes sein. Wenn Schritt 1 ist, eine positive Reaktion zu erzielen, was ist dann Schritt 2? Behalten Sie beim Vorbereiten der Präsentation sowohl die Mikroebene (was geschieht im Raum?) als auch die Makroebene im Auge (was passiert als Nächstes?). Dialog statt Monolog: Ich schätze es, wenn Vortragende mich und die anderen im Raum einbeziehen. Es muss klar sein, dass die Entwickler ihren Teil der Aufgabe erledigt haben und verstehen, was jetzt aus unternehmerischer Sicht ansteht.
Ich hoffe, diese Tipps haben Sie inspiriert und Lust auf das nächste Verkaufsgespräch gemacht. Stecken Sie genauso viel Energie und Enthusiasmus in die Präsentation wie in das Spiel selbst. Machen Sie sich vorab mit den Wünschen und Anforderungen Ihrer Zielgruppe vertraut, um für Relevanz zu sorgen. Gestalten Sie die Präsentation abwechslungsreich und interessant und kommen Sie am Ende auf den eigentlichen Zweck zurück. Pitchen ist eine Kunst für sich. Wichtig ist, mit Spaß und Kreativität an die Sache heranzugehen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg – Sie schaffen das!